Mitgefühl wirkt – in der Psychotherapie und im Alltag
Vom 5. bis 7. September 2024 findet in Zürich der DGKV-Jahreskongress 2024 in Zusammenarbeit mit dem IAP statt. Er steht ganz im Zeichen des Mitgefühls.
Mitgefühl ist ein fundamentaler menschlicher Wert und spielt eine herausragende Rolle in unserer psychotherapeutischen Arbeit.
Mitgefühl ist die Motivation, uns bewusst für Leid zu öffnen und davon berühren zu lassen zusammen mit der Absicht, unser Bestes zu geben, um das Leid zu lindern und künftig zu verhindern. Es liegt eine enorme transformative Kraft im Mitgefühl, welche unsere therapeutische Arbeit wirksam und nachhaltig werden lässt, unabhängig davon, welchen therapeutischen Ansatz wir primär wählen. Nicht zuletzt hat Mitgefühl auch ein großes Potenzial uns selbst zu stärken und z. B. vor Burnout zu schützen.
Am Kongress wird anhand verschiedener therapeutischer Ansätze vertieft, wie Mitgefühl wirksam in der Psychotherapie, im Coaching und im Alltag eingesetzt und kultiviert werden kann. Neben dem Schwerpunkt des Mitgefühls werden auch unterschiedliche prozessbasierte Vorgehen in therapeutischen Ansätzen thematisiert und erlebbar gemacht.
DGKV Jahreskongress 2024
https://www.youtube.com/watch?v=s4Rake6RaSU
„From the Inside Out“: Compassion Focused Therapy (CFT) lernen, erfahren und in den Alltag transferieren
Im Rahmen des Jahreskongresses der DGKV (Deutschsprachige Gesellschaft für kontextuelle Verhaltenswissenschaften) vom 4. bis 7. September biete ich am 7. September einen Halbtagesworkshop an. „From the Inside Out“ ist ein Modell, wie psychotherapeutische Konzepte durch einen strukturierten Prozess vermittelt und erlernt werden. Auf Basis von „self-practice“, bei der die therapeutischen Konzepte der CFT – Modelle und Techniken – und einer strukturierten Reflexion über die Erfahrungen, die dabei gemacht werden – „self-reflection“ – werden die therapeutischen Techniken in den beruflichen Alltag übertragen.
Programm am 7. September
Psychotherapie für junge Menschen mit dem DNA-V Modell
DNA-V für junge Menschen ist ein evidenzbasiertes Modell, das die psychische Flexibilität fördert und junge Menschen therapeutisch dabei unterstützt, ein konsequentes, vitales, erfolgreiches, lebenswertes Leben zu führen. Das Modell wurde entwickelt, um jungen Menschen zu helfen, diejenigen Fähigkeiten zu erlernen, die sie benötigen, um das Beste aus sich herauszuholen.
D, N und A stehen für drei Arten von Verhaltensweisen (Discoverer/entdecken, Noticer/wahrnehmen, bemerken, fühlen und Advisor/Rat geben, beraten), die in unser Selbst und unseren sozialen Kontext eingebettet sind. Im Idealfall nutzen wir die Verhaltensweisen, um ein an unseren Werten (Values) orientiertes, lebendiges, Leben aufzubauen
Der Zweck von DNA-V ist es, jungen Menschen dabei zu helfen, psychische Stärke zu entwickeln – die Fähigkeit, bei Dingen, die ihnen wichtig sind, durchzuhalten und Verhaltensweisen zu ändern, die ihr Leben verschlechtern.
Für mich ist DNA-V für junge Menschen eine perfekte Ergänzung zur Akzeptanz- und Commitment Therapie (ACT) und der Compassion Focused Therapie (CFT). Die dynamische und einfache Sprache, hilft den jungen Menschen sich selbst als mehr als die negativen Etiketten zu sehen, die sie tragen, und hilft ihnen bei schwierigen Emotionen, leidvollen, verwirrenden Erfahrungen.
Ich freue mich, DNA-V in meiner psychotherapeutischen Arbeit mit jungen Menschen erfolgreich einsetzen zu können.
Post-COVID-19-Syndrom und Long-COVID
Immer mehr Menschen leiden (nach aktuellen Schätzungen ca. 10 Prozent der Patient*innen) – unabhängig davon, ob sie einen milden oder schweren Krankheitsverlauf hatten – nach Abklingen der akuten Krankheitsphase an Folgeerscheinungen beziehungsweise fortbestehenden Symptomen einer Infektion mit SARS-CoV-2, beispielsweise schwerwiegenden Lungenschäden, Entzündungsreaktionen und Veränderungen an verschiedenen Organen oder Atemnot und Fatigue (schwerwiegende bleierne Müdigkeit).
Diese Symptome werden unter dem Begriff Langzeit-COVID (auch „Post-COVID“, „Long-COVID“) zusammengefasst, obwohl es sich nicht um ein einheitliches Krankheitsbild handelt. Sie werden im ICD 10-GM unter den neuen Diagnoseschlüssel U09.9 G „Post-COVID-19-Zustand, nicht näher bezeichnet“ und U10.9 G „Multisystemisches Entzündungssyndrom in Verbindung mit COVID-19, nicht näher bezeichnet“ kodiert.
Auch psychische Belastungssymptome (Angst, Depression, Anpassungsstörungen, Konzentrations- und Denkprobleme, Schlafstörungen etc.) können in Folge einer COVID Erkrankung aber auch bei Menschen, die körperlich gesund geblieben sind, auftreten. Studien zeigen bereits einen deutlichen Anstieg der Angststörungen und Depressionen.
Wenn Sie lang andauernde affektive Verstimmungen (z.B. Depression, Ängste, Schlafstörungen) oder starke (psychische) Erschöpfungssymptome an sich feststellen, sollten Sie psychotherapeutische bzw. psychiatrische Hilfe in Anspruch nehmen. Professionelle Hilfe kann Sie auf dem Weg zum gesund werden unterstützen. Mit ACT (Akzeptanz und Commitment Therapie) und CFT (Compassion Focused Therapie) begleite ich Sie gerne psychotherapeutisch.